Niemand wusste mehr, wer den Krieg begonnen hatte. Zwei Großmächte, einst stolze Nationen, geboren aus Stolz und Machtgier, hatten sich in einem endlosen Strudel des Hasses aufgezehrt. Der Krieg dauerte über zwanzig Jahre. Generationen wuchsen auf, ohne Frieden zu kennen. Städte wurden zu Asche, der Himmel zu Rauch, und der Boden trug den Geschmack verbrannter Träume.
Doch dann, gerade als sich die Welt an das endlose Töten gewöhnt hatte, geschah etwas, das jeder Vernunft widersprach.
Der Himmel selbst zerriss. Kein Donner, kein Licht, nur ein unheilvolles Knacken, als würde das Universum zerbrechen. Der Riss erstreckte sich wie eine riesige, klaffende Schlucht über den Himmel. Und Blut floss aus ihm heraus.
Es war eine Flutwelle purer Verzweiflung, rot, warm und lebendig. Sie floss wie Regen herab und füllte Flüsse, Seen und Meere. Der halbe Ozean verwandelte sich in eine endlose Blutmasse, die pulsierte, als hätte sie ein eigenes Herz.
Die Menschen verloren den Verstand.
Einige fingen an zu lachen, andere zu schreien, wieder andere töteten alles, was sie sahen. Ganze Städte verwandelten sich in Schlachtfelder des Wahnsinns. Kinder rissen ihren Müttern die Augen aus, Soldaten töteten ihre Brüder. Niemand war mehr menschlich.
Und doch ... inmitten dieses Grauens fanden die beiden verfeindeten Mächte zueinander. Was einst unvorstellbar schien, geschah: Sie schlossen sich zusammen, nicht aus Hoffnung, sondern aus Angst. Angst vor dem, was vom Himmel kam. Angst vor den Blutgeprüften.
So wurden diejenigen genannt, die das Blut der Apokalypse in sich trugen.
Sie waren keine Menschen mehr. Ihre Augen leuchteten rot, ihre Stimmen drangen durch den Verstand, und ihre Körper verzerrten sich zu Formen, die Fleisch niemals annehmen sollte.
Die Vereinten Nationen errichteten Mauern, Festungen, Gefängnisse. Ganze Städte wurden zu Laboratorien. Die Blutbefleckten wurden gejagt, gefangen genommen, eingesperrt. Aus Angst, aus Neugier, aus Machtgier wurden Experimente an ihnen durchgeführt.
Forscher paarten Männer und Frauen und beobachteten, ob ihre Nachkommen überlebten. Und sie überlebten. Mehr noch, die Kinder waren anders.
Sie weinten nicht. Sie sahen.
Über Generationen hinweg veränderte sich das Blut. Der Wahnsinn wich und hinterließ etwas Neues.
Etwas Unbegreifliches.
Die Nachkommen der Blutversuche besaßen nun Fähigkeiten, die über das Menschliche hinausgingen.
Die Welt hatte sich verändert.
Aus Blut und Wahnsinn entstand eine neue Ära, eine Ära der Begabten.
Die Gesellschaft lernte, sie zu fürchten, aber auch zu verehren.
Diejenigen, die ihre Fähigkeiten zum Wohle der Menschheit einsetzten, wurden geehrt, geliebt und beschützt.
Aber diejenigen, die sie missbrauchten ...
erinnerten die Welt daran, woher diese Kraft wirklich stammte.
Aus dem Riss im Himmel.
Aus dem Blut der Erde.
Aus dem Wahnsinn selbst.
Und tief unter der Oberfläche, wo das Blut nie versiegte, pocht noch immer etwas, lebendig, hungrig, wartend.
Kampfsystem:
Typ 1: Die Verlorenen:
Menschen, deren Macht ihren Verstand verschlingt.
Je mehr sie ihre Fähigkeiten einsetzen, desto tiefer versinken sie im Wahnsinn.
Eine lange Zeit ohne Einsatz kann sie heilen, aber der Wahnsinn hinterlässt immer Narben.
Ihre Stärke wächst mit ihrem geistigen Verfall, bis sie selbst zu der Macht werden, die sie einst kontrollierten.
Typ 2: Die Gespiegelten:
Träger, deren Fähigkeit immer ein Opfer als Gegenleistung verlangt.
Jede Gabe bringt einen Fluch mit sich, der sie verfolgt und mit jedem Einsatz stärker wird.
Diejenigen, die die Kraft nutzen, müssen das Gegenteil ertragen: Schmerz, Albträume oder Verlust.
Sie leben in einem ewigen Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit.
